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Früh aufstehen war angesagt. Wir sind mit dem Auto nach Reinfeld gefahren, haben es dort am Bahnhof stehen lassen und sind um 7.18 Uhr mit der Regionalbahn nach Hamburg gefahren. Warum sind wir nicht gleich von Lübeck aus mit dem Zug los? Weil ab Reinfeld der HVV-Tarif gilt und man pro Fahrt bummelig 10 EUR spart.Mutti hat also 20 EUR gespart und Papa und ich sind auf den Schwerbehindertenausweis mit Begleitperson kostenlos mit der Regionalbahn unterwegs gewesen.

Boah, ist das früh!

Vom Hauptbahnhof ging es mit der S1, S2 oder S3 zu den Landungsbrücken. Das sind 3 Stationen oder so und eigentlich wärs perfekt, wenn der Rolli nicht wäre.

In Reinfeld mit dem Aufzug nach oben. Über die Brücke, die über die Gleise führt, mit dem Aufzug wieder runter. In Hamburg mit dem Aufzug nach oben. Am S-Bahn-Gleis wieder runter. Landungsbrücken mit dem Fahrstuhl wieder hoch und einen treppenlosen Weg zur Brücke 3/4 finden. Ätzend! Zumal die Aufzüge immer diametral zum Wagon sind, in dem man sitzt. Immer! Das heißt, man macht endlos mehr Kilometer als normalerweise und benötigt noch mehr Zeit, denn die Fahrstühle sind extrem langsam und alleine das Schließen der Aufzugstüren dauert Minuten.

Da ist er, der Halunderjet. Der nagelneue Katamaran!

Die freundliche Dame von Helgoline.de hat uns im Vorwege telefonisch ausgezeichnet beraten hinsichtlich der Sitzplätze (1 Rollstuhl + Begleitperson) und die spätere Buchung hat telefonisch ausgezeichnet geklappt incl Übersendung des Schwerbehindertenausweises usw. (Das kann man nämlich nicht problemlos übers Internet buchen)

Auch das Einchecken achtern über die Rampe aufs Hauptdeck klappte hervorragend. Der Einstieg vorne erfolgte nämlich über eine Treppe.

Punkt 9 Uhr gings los, die Elbe runter.

Vorbei am Airbuswerk:

Apropos Airbus - Die Sitze sind toll, wie im Flugzeug.

Sie funktionieren tadellos in allen Sitzpositionen.

Und sie machen müde!

Der Lühe-Anleger:

Die Brücke der Festung Grauerort.

Dienstags und Donnerstags hält der Halunderjet nur in Cuxhaven und der Aufenthalt auf Helgoland ist 30 Minuten länger als an den anderen Tagen.

Viele Grüße aus Cuxi!

Apropos Cuxi - wir müssen endlich mal zur Kugelbake!

Müde!

Rechtzeitig vor Helgoland kam eine Mitarbeiterin zu uns und brachte uns per Fahrstuhl aufs Oberdeck, so daß wir dort problemlos den Katamaran verlassen konnten. Guter Service.

"Irgendwo ins grüne Meer hat ein Gott mit leichtem Pinsel, lächelnd, wie von ungefähr, einen Fleck getupft: Die Insel." 

(James Krüss)

 

Laut Wetterbericht soll Helgoland heute der einzigste Ort Deutschlands sein, an dem es unter 30 Grad warm ist. Gefühlt war das nicht so.

Die Hummerbuden:

Schon geschafft von der Wärme:

Hübsches Detail vor einer Hummerbude.

Und die Bewohner mögen anscheinend keine Touristen:

Denkmal für Hoffmann von Fallersleben, der 1841 auf Helgoland das Lied der Deutschen schrieb.

Der Aufzug hat uns aufs Oberland gebracht. Dort war es etwas kühler als unten.

Die Temperaturen waren rekordverdächtig...

Hausmalerei - Hummerfischer

Der Barrierefreie Rundweg startet wohl woanders... wir hatten jedoch keine Lust, ihn zu suchen. Bei der Wärme ist jeder Meter schweißtreibend.

Oben angekommen empfing uns der Hinweis auf den barriereARMEN Weg.

Papa war von den Klippen und dem Rundweg nicht begeistert. Deshalb sind wir beide zurückgegangen und haben uns eine schattige Parkbank gesucht, während Mutti ihr Programm abarbeitete.

Die lange Anna!

Schweißgebadet!

Basstölpel sehen lustig aus.

Pinneberg

Schule.

St.-Nicolai-Kirche:

Einen kurzen Moment überlegte Mutti, ob sie zu wenig Taschen hat. Ein bißchen verliebt war sie schon.♥

Der Helgoländer an sich lebt von den Touristen, mag sie aber anscheinend nicht...

Die Börteboote, mit denen die Passagiere der auf Reede liegenden Schiffe an der Landungsbrücke ausgebootet werden.

James Krüss Shop.

Mutti liebt die Bücher und Gedichte von James Krüss!

Geschafft!

Beweisfoto von mir. Um 17 Uhr verließ der Katamaran die Insel.

Die Rückfahrt hat die gute Laune des Tages etwas verdorben. Nein, hat sie nicht! Einen schönen Tag sollte man sich nicht verderben lassen.

Kritik darf trotzdem sein:

Es war kein Mitarbeiter in Helgoland vor Ort, der uns mit dem Fahrstuhl vom Oberdeck aufs Hauptdeck bringen konnten. Die angeblich einzige eingewiesene Fachkraft, die in der Lage gewesen wäre, den Fahrstuhl zu bedienen, hatte irgendwo zu tun und wir standen blöde rum.

So ein Fahrstuhl ist natürlich auch Raketentechnik, da braucht man für eine Fahrt ein Studium, das kann nicht jeder….  und vermutlich ist es wichtiger, kühle Getränke zu verkaufen. Da die qualifizierte Dame nicht auftauchte, hatte Papa irgendwann die Nase voll und hat mich und den Rolli die Treppe runtergetragen, zumal wir alles versperrten.

Kurz vor Hamburg hat Mutti 2x nachgefragt, ob wir wieder vom Hauptdeck aus achtern von Bord gehen, so wie wir auch an Bord gekommen sind. Nein, nein, war die Antwort. Sie steigen ganz  normal vorne aus.

Okay, kann ja mit dem Wasserstand zu tun haben und man benötigt abends keine Treppe.

Ihr ahnt es bereits – natürlich standen wir wie doof vor der Treppe. Mit einem Pulk von Menschen hinter uns, die das Schiff verlassen wollten und einem Mitarbeiter, der an der Treppe stand und überhaupt nicht begriff, daß man da mit einem Rollstuhl wohl NICHT runterkommt. Großes Tennis!

Da wir unseren Zug um 21.08 Uhr bekommen wollten und etwas unter Zeitdruck standen (der Halunderjet legte erst um 21.40 Uhr an, statt um 20.30 Uhr) und wir ja noch den Aufzugsmarathon vor uns hatten, hat Papa mich kurzerhand die Treppenstufen runtergebuckelt, während Mutti der unfähigen Besatzung am liebsten an die Gurgel gegangen wäre. Vollpfosten.

Da wir im Hauptbahnhof in Hamburg kurzerhand die Rolltreppe genommen habe (hoch geht das problemlos, runter ist es zu gefährlich - und ja: ES IST VERBOTEN), saßen wir rechtzeitig im Zug.

Fazit:

Ein schöner und langer Tag! Helgoland sollte man mal gesehen haben und es ist bestimmt noch reizvoller, wenn man dort übernachtet und die Tagestouristen wieder weg sind.


Ungefähr hier vor Neuwerk hat vier Tage später, am 11.8.2018, eine große Welle die Helgoland-Fähre beschädigt. Auf dem Rückweg von Helgoland wurde eine Reling auf dem Oberdeck abgerissen.

Kleine Sünden bestraft der liebe Gott sofort. ;-)

NDR

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