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Innerhalb von guten drei Monaten hat Mutti die Zwangsräumung ihrer vermieteten Wohnung durchgesetzt. Das ist super gelaufen, da gibt es nichts zu meckern. Aufgrund der ganzen vorgeschriebenen Schritte, die jeweils eine einzuhaltene Fristen nach sich ziehen, geht es fast nicht schneller.

Heute war es nun soweit. Um 8:30 Uhr wurde die Herausgabe der Wohnung vorgenommen. Der Sozialarbeiter der Stadt, die Gerichtsvollzieherin und der Schlüsseldienst standen pünktlich vorm Haus und bewunderten das geöffnete Küchenfenster. Die Wohnung wurde geöffnet, alle von Berufswegen damit vertrauten äußerten, daß es "gar nicht so schlimm aussehen würde" und das es bei so einer Vorgeschichte normalerweise "viel schlimmer aussehen würde". Nicht nur, daß der Mieter freundlicherweise gelüftet hat, nein, der Briefkasten war auch geleert und die Schlüssel lagen fein säuberlich auf einem Tisch. Eine Unterschrift und der Spuk war vorbei. Der Schlüsseldienst brauchte noch etwas länger, um das neue Schloß einzubauen und dann war auch der weg.

Und Mutti mußte sich erstmal hinsetzen und eine rauchen.

Auf den Bildern sieht es gar nicht sooo dreckig aus. Alles ist dreckig, klebrig und ekelig. Nur die Toilette und das Waschbecken im Badezimmer sahen halbwegs passabel aus. Auch dreckig, aber noch zu retten. Zunge raus

Bei der sog. "Berliner Räumung" hat man das Pfandrecht an dem Eigentum des Mieters und darf es nach einem Monat "verwerten". Wenn da überhaupt was zu verwerten ist.

Mutti hat im ersten Schritt von ihrem Pfandrecht Gebrauch gemacht:

Pfandflaschen sind jedenfalls genug da.

Freundlicherweise sogar teilweise vom Mieter schon zusammengesammelt.

Leider sind Glasflaschen nur schwer und bringen kein Geld. Nicht mal 7 EUR. Weinend

Der Mann mit dem Koks hat auch nichts dagelassen.

Aber zwei Bier! Heute ein König! Juhuu!

Eins ist auch klar - kein Kohle, aber ein neues Samsung Handy. Leider nur der Karton.

Sogar Glasreiniger hat er dagelassen, damit die Vermieterin besser putzen kann. Danke!

Für die Entsorgung des Mini-Tangas hat Mutti sich Gummihandschuhe angezogen (nicht nur dafür). Schade, das es nur handelsübliche waren. Solche vom Tierarzt zur Untersuchung einer Kuh wären nicht schlechtgewesen. Bis zum Ellenbogen hoch. Zunge raus Dschungelcamp für Wohnungseigentümer.

Dagegen waren die Schuhe harmlos.

Auf den ersten Blick fällt einem ja manches gar nicht sofort auf. Aber jetzt, wo die halbe Tür so im Keller steht... stimmt...das war die Schlafzimmertür. Also die Hälfte davon.Cool Brüllend

Im Kleiderschrank fanden sich Klamotten, Kartons und Briefe. Briefe. Briefe. Briefe. Ungeöffnete Briefe en masse. Rechnungen, Mahnungen usw. Es gibt viele Inkassobüros.

Geöffnet wurden eigentlich nur die Briefe vom Jobcenter (waren alles Anhörungen wegen fehlender Mitwirkung) und Schreiben vom Gericht

Die klebrige Flasche mit dem Baby-Massageöl hatte Mutti schon morgens entsorgt. Für das total fettige Bettlaken waren wieder die Gummihandschuhe an der Reihe und dann fand sich noch eine hübsche Trophäe. Ein schwarzer Spitzen-String-Tanga mit Kleberesten einer Slipeinlage. Lecker!

Danach brauchte Mutti erstmal ne Pause. Abends fuhr sie mit Onkel Lars nochmal in die Wohnung. Der wollte wissen, wie eigentlich der Dachboden aussieht. Tja, nun. Es fanden sich ohne Ende Pappkartons (leeres Verpackungsmaterial) und die Kiste mit den Schätzen:

Falls es jemand wissen möchte: Der Masturbator "Honey Ride Flesh", das Hot Gleitgel mit Wärme und der Billy Boy-Mix wurde bislang nicht gefunden. Toi toi toi. *AufHolzklopf*

Übrigens:

Es macht keinen Spaß, in fremdem Dreck und in fremden Sachen rumzuwühlen. Das ist einfach nur ekelig!

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