Papa ist wieder arbeiten gegangen, während Mutti noch einen Tag zuhause geblieben ist. Mit einem total verklebten Leckauge läßt es sich schlecht am PC arbeiten und Gespräche unter drei Augen sind auch blöd. Außerdem gibt es Kopfschmerzen und Falten vom Augen zusammenkneifen.
Trotzdem mußten wir um 14.40 Uhr zur Kinderzahnärztin. Den ursprünglichen Termin hatten wir schon im Dezember 2009 und ihn seitdem mehrfach verschoben wegen meiner Krankenhausgeschichte und dem anschließenden Trauma.



Die Kinderzahnärztin war toll ! Sagt Mutti jedenfalls, denn ich habe alles verschlafen.

Sie ist spezialisiert auf Kinder und Behinderte und hat auch viele andere Kinder mit Down Syndrom als Patienten (die allerdings alle älter sind als ich). Momentan ist alles unauffällig bei mir und ich liege zahnmäßig absolut im Normbereich. Meine Kieferpartie und der Mundbereich ist für das Down-Syndrom gut ausgebildet (im Sinne von "breit").
Ich habe dann einen Kinderpaß bekommen und soll sie nun alle 6 Monate mal besuchen.

Mutti und sie haben sich ganz lange unterhalten, weil die Ärztin erzählte, daß sie durch ein freiwilliges Soziales Jahr, in dem sie mit einem Trisomie-Kind gearbeitet hat, zu ihrem Berufswunsch gekommen ist. Außerdem wollte sie wissen, ob die Nackenfaltenuntersuchung während der Schwangerschaft in meinem Fall aussagekräftig war. Bei ihrer letzten Schwangerschaft hatte man nämlich aufgrund der Untersuchung ein Down-Syndrom prophezeit. Sie hatte sich aber gegen weitere Untersuchungen entschieden, weil sie sowieso nicht abgetrieben hätte und letztlich war das Kind gesund. Ja, da mußte Mutti leider beichten, daß es keine Vorsorgeuntersuchungen gegeben hat... ;-)

Ansonsten gab es weitere interessante Infos:

  • oberste Priorität: Zähneputzen mit Zahnpasta und Zahnbürste.
  • Fluortabletten (die berühmten D-Fluoretten oder Zymafluor) sind absoluter Quatsch.
    Deutschland ist eines der letzten Länder auf der Welt, das an diesem Relikt festhält. Es ist nach dem Krieg entstanden, als man meinte, man könnte dadurch auch in sozial schlechter gestellten Schichten gute Zähne erreichen.
    Für die Versorgung mit Vitamin mag die Tablette im Einzelfall erforderlich sein, aber nicht für die Zähne. Dafür gibt es Zahnpasta.
  • Beim "Zähneputzen" in meinem Alter geht es in erster Linie darum, die Zahnpasta auf den Zahn aufzutragen. Ein anschließendes Ausspülen erfolgt nicht.
    O-Ton:
    Den einfach gestrickten Müttern erkläre ich das immer so:
    "Wenn der Popo wund ist, cremen sie ihn mit Penatencreme ein. Und auf die Zähne tragen sie Zahnpasta auf."
  • Kinder mit Trisomie 21 können etwas mehr kariesgefährdet sein, durch ihren geöffneten Mund. Bei einem fehlenden Mundschluß wird weniger Speichel produziert und das macht die Zähne kariesanfälliger.
  • Schnuller sind immer besser als Daumenlutschen.
    UND:
  • Der Schnuller sollte immer (!!!) so klein wie möglich sein. Im Verhältnis zum Daumen ist jeder Schnuller groß. Und je kleiner der Schnuller, desto weniger schlimm ist er für die Zähne. Aus diesem Grund mußte die Firma NUK sogar die Größe 4 vom Markt nehmen, weil der Schnuller soooo groß war, daß er Zahnfehlstellungen verursacht.

Nach dem Zahnarztbesuch haben meine Eltern mich zu Tante Dinkelstange gebracht, wo ich bis Freitag bleiben werde.


Huch ! Lange nicht hier gewesen... Wo bin ich ?



Ahhh ! Bei den Dinkelstangen !



Und Oma Garten ist auch da. Super !
Mädels, wir machen uns das schon lustig...